Hormonpflaster als Verhütungsmittel
Das hautfarbene Hormonpflaster bzw. Verhütungspflaster wird von der Frau selbst auf Oberkörper, Bauch, Gesäß oder Oberarm platziert (jedoch nicht auf die Brust oder die Oberschenkel). Beim Verhütungspflaster werden kontinuierlich die Hormone Östrogen und Gestagen freigesetzt, die über die Haut in die Blutbahn gelangen – es handelt sich hierbei also wie bei den meisten Pillenpräparaten um ein Kombinationspräparat (Wirkung wie bei der Einphasenpille). Die Hormone unterdrücken den Eisprung sowie die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Im Gebärmutterhals verdickt sich der Schleim durch die Gestagenzufuhr, sodass Samenzellen nur sehr schwer in die Gebärmutter gelangen können. Somit erreicht das Verhütungspflaster eine Verhütungssicherheit mit einem Pearl-Index von 0,72 – 0,9.
Anwendung Hormonpflaster
Das Hormonpflaster bzw. Verhütungspflaster wird einmal wöchentlich, möglichst am gleichen Wochentag gewechselt. Wie bei der Pille erfolgt nach drei Wochen eine einwöchige Pause, in der es zu einer menstruationsähnlichen Blutung kommt. Danach wird wie gewohnt ein neues Hormonpflaster aufgeklebt.
Fakten
- Jedes neue Verhütungspflaster sollte abwechseln auf eine andere Körperpartie geklebt werden (also zum Beispiel linker Arm, dann rechter Arm)
- Beim Wechsel einer anderen hormonellen Verhütungsmethode zum Hormonpflaster sollte die Erstanwendung mit dem Frauenarzt besprochen werden
- Man sollte im Bereich der Klebefläche auf Cremes oder Lotionen verzichten um die Hafteigenschaften des Pflasters nicht zu beeinträchtigen
- Das Hormonpflaster sollte nur auf einer trockenen, sauberen und gesunden Hautfläche angebracht werden
- Wird das Wechseln des Pflasters vergessen, kann dies innerhalb von maximal 48 Stunden nachgeholt werden
- Die Verhütungspflaster freie Phase von 7 Tagen darf nicht überschritten werden, sonst muss zusätzlich mit einem Kondom verhütet werden
- Bei Frauen mit einem Körpergewicht von über 90 Kg kann die Wirksamkeit des Verhütungspflaster beeinträchtigt sein
- Sollte das Pflaster verloren gehen oder nicht mehr haften, kann innerhalb von 24 Stunden ein neues angebracht werden
Vorteile
- Die Frau muss nur einmal in der Woche das Pflaster wechseln und nicht täglich an die Verhütung denken
- Die Wirkung vom Hormonpflaster wird durch Durchfall und Erbrechen nicht beeinflusst
- Das Pflaster gibt die Hormone kontinuierlich ab, dies sorgt für eine gute Verträglichkeit
- Das Verhütungspflaster zählt zu den hochsicheren Verhütungsmethoden
Nachteile
- Das Verhütungspflaster kann einige Nebenwirkungen verursachen
- Es kann zu Blutungsunregelmäßigkeiten kommen
- Das Pflaster wird direkt auf die Haut geklebt, dadurch kann es zu Hautreizungen kommen (betrifft etwa 20% der Anwenderinnen)
- Wie bei der Pille besteht ein erhöhtes Thromboserisiko
- Es kann zu Brustspannungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und sexueller Unlust kommen
- Das Verhütungspflaster schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten
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