Die Kupferspirale als hormonfreie Verhütungsmethode

Die Kupferspirale ist in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Am bekanntesten ist vermutlich die Kupferspirale in der klassischen T-Form, aber auch die Kupferspirale mit einem Widerhakenbogen ist relativ gängig. Bei beiden Modellen ist ein Kupferdraht um den Plastikrumpf gewickelt, von welchem die verhütenden Kupferionen abgegeben werden. Die Kupferspirale misst meist 32 mm in der Breite und 3,5 cm in der Länge, kleinere Modelle sind jedoch auch erhältlich. Eine moderne, kleinere Weiterentwicklung der Kupferspirale stellt beispielsweise die Kupferkette dar.

Die Kupferspirale

Die Kupferspirale zur hormonfreien Langzeitverhütung wird vom Frauenarzt bei abklingender Menstruation in die Gebärmutter eingesetzt. Vor der Insertion einer Kupferspirale sollte der Arzt eine Vorabuntersuchung durchführen, um die Voraussetzungen zu untersuchen und Gefahren durch bereits bestehende Infektionen auszuschließen, z.B. Test auf Chlamydien. Denn dann sollte mit dem Einsetzen gewartet werden bis die Infektion geheilt ist. Für die Insertion wird eine Plastikführhülse, in welcher sich die Kupferspirale in gefalteter Form befindet, in die Gebärmutter eingeführt und durch einen Schiebemechanismus entfaltet. Die Entfernung erfolgt durch einen Zug am Rückholfaden, dies wird vom Frauenarzt vorgenommen. Der korrekte Sitz der Spirale sollte alle 6 Monate kontrolliert werden. Die Kupferspirale bietet einen 5 – 10-jährigen Verhütungsschutz mit einem Pearl-Index von 0,3 – 0,8.

Hormonfreie Wirkung der Kupferspirale

Die verhütende Wirkung der Kupferspirale beruht auf einem Doppelmechanismus. Durch die Freisetzung von Kupferionen in der Gebärmutter wird einerseits die Mobilität der Spermien gehemmt, andererseits wirkt die Kupferspirale als Fremdkörper in der Gebärmutter, wodurch die Einnistung einer Eizelle verhindert wird. Die Kupferspirale bietet aufgrund dieser doppelten Wirkungsweise eine hohe Sicherheit in Bezug auf die Verhütung.

Fakten

  • Die Kupferspirale eignet sich für Frauen, die eine längerfristige Verhütungsmethode suchen und nicht ständig über Verhütung nachdenken wollen
  • Sie empfiehlt sich für Frauen die hormonfrei verhüten möchten oder müssen
  • Aufgrund ihrer Größe ist sie eher für Frauen zu empfehlen, die schon Kinder geboren haben
  • Für jüngere Frauen empfiehlt sich eher die Kupferkette zur hormonfreien Verhütung
  • Bei den modernen Kupferspiralen ist das Infektionsrisiko nicht mehr erhöht auch wenn sich dieses Gerücht hartnäckig aufrecht erhält (dennoch: bei wechselnden Geschlechtspartnern sollten dringend Kondome verwendet werden)
  • Der Rückholfaden der Kupferspirale kann zur Eigenkontrolle am Muttermund ertastet werden

Vorteile

  • Die Kupferspirale bietet einen hochsicheren, langfristigen Verhütungsschutz ohne Hormone
  • Der weibliche Zyklus wird nicht verändert oder beeinträchtigt
  • Nach Absetzen der Kupferspirale ist eine Schwangerschaft unverzüglich möglich
  • Keine systemischen Nebenwirkungen, da hormonfrei
  • Es muss nicht jeden Tag an die Verhütung gedacht werden
  • Es gibt keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • Es gibt keine Anwendungsfehler bei der Kupferspirale

Nachteile

  • Es besteht die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft und eventuell stärkeren Regelblutungen
  • Das Einsetzen der Kupferspirale kann unter Umständen mit Schmerzen verbunden sein
  • Es besteht die Gefahr, dass die Gebärmutterwand bei der Einlage durchstoßen wird
  • Ist die Kupferspirale zu groß, kann es zu Schmerzen, Verletzungen der Gebärmutter oder einem Ausstoßen der Kupferspirale kommen (hier eignet sich eher die Einlage einer Kupferkette)
  • Die Kupferspirale bietet keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Kennen Sie schon die Weiterentwicklung der Kupferspirale – die Kupferkette?

Kupferkette

Die Kupferkette ist die Weiterentwicklung der Kupferspirale. Sie besteht aus Kupferionen, die an einem medizinischen Faden aufgereiht sind. Sie ist daher rahmenlos und drückt nicht auf die Gebärmutter.

KUPFERPERLENBALL

Der Kupferperlenball besteht aus Kupferkugeln, die sich dank Nitinol als runde Form in der Gebärmutter entfalten. Eine verhütende Wirkung ist ebenfalls durch das Kupfer gegeben.

ZYKLUSCOMPUTER

Zur Durchführung der symptothermalen Methode, der Temperaturmethode oder der Messung des LH-Wertes nutzen viele Frauen einen Zykluscomputer. Dieser stellt alle Werte übersichtlich in einer Zykluskurve dar.

SYMPTOTHERMALE METHODE

Bei der symtothermalen Methode beobachtet man Fruchtbarkeitsmerkmale, wie den LH-Wert, den Stand des Muttermundes oder den Zervixschleim.

TEMPERATUR METHODE

Bei der Temperaturmethode misst die Frau täglich ihre Körpertemperatur. Anhand der veränderten Basaltemperatur kann feststellt werden, wann die Frau fruchtbar ist.

BILLINGSMETHODE

Bei der Billingsmethode beobachten Frauen täglich die Veränderung ihres Zervixschleims. Anhand von Menge und Konsistenz lassen sich die fruchtbaren Tage ermitteln.

Kalender Methode

Bei der Kalendermethode auch bekannt als Knaus-Ogino-Methode wird der Eisprung anhand einer Formel errechnet und so die fruchtbare Phase bestimmt.

COITUS INTERRUPTUS

Der Coitus Interruptus, oder die Rauszieh-Methode, ist die unsicherste Verhütung Verhütungsmethode. Hierbei wird der Penis vor dem Samenerguss herausgezogen.

MUTTERMUND TASTEN

Der Muttermund verändert zum Eisprung hin seinen Stand. Die Ertastung des Standes und der Form wird auch als Verhütung ohne Hormone genutzt.